Freitag: Die Anfahrt mit Zug und Bus ist lang, ebenso die Tour von im Val d'Anniviers. Deshalb besteigen wir
den Zug in Turgi bereits um 05.53 in aller Herrgottsfrühe. Um 09:30 starten wir die Tour in Ayer, es ist noch kühl, weil die Sonne am Westhang noch nicht überall hinkommt. Aber je höher wir
steigen desto mehr Sonne ergattern wir und so werden die Temperaturen angenehm. Nach rund 1000 Höhenmetern Anstieg gehts endlich in den ersten Singletrail der Extraklasse zum Hotel Weisshorn. Da
es fast windstill ist, können wir sogar auf der Terrasse vor dem Hotel essen. Die Fortsetzung der Tour führt uns über einige Trails nach Tignoua, Chandolin bis zum Gorwetschgrat, wo wir einen imposanten Blick hinunter in den Illgraben erhaschen. Nach der Alp Ponchet werden wir auf dem Trail von einem
riesigen Jurassic-World-Holzzaun gebremst. Mit Bike nicht einfach zu durchdringen, aber es geht. Der folgende Downhill von mehr als 1300 Höhenmetern entschädigt die Mühen vom Vormittag. Ganz
unten durchqueren wir die neue Copacabana an der Rhône. Beim Hochwassser im Sommer hat die Rhône hier meterhoch feinen, hellen Sand angeschwemmt.
Samstag: Am Samstagmorgen gehts wieder früh raus aus den Federn des BnB in Sierre. Wir müssen den Bus zur Staumauer des Lac de Moiry erwischen. Zweimal müssen wir unterwegs in einen anderen Bus umsteigen, wobei Kurt seinen Helm im einen liegenlässt. Aber ohne Helm, keine Traumtrails! Er wartet in Grimentz auf seinen Helm und folgt uns mit dem nächsten Bus. Bis zur Cabane de Bec de Bosson hat er uns schon wieder eingeholt. Chapeau! Der Aufstieg über den Basset de Lona und den Pas de Lona war wunderschön. Die frisch verschneiten Berge liegen ganz nah. Das letzte Stück ist steil und das Bike muss stellenweise auch geschultert werden. Auf der Hütte gibt es eine warme Mahlzeit. Hier oben auf fast 3000 Meter über Meer ist es doch relativ kalt. Wir starten warm angezogen und konzentriert in die Trails des legendären Argentinian (der Downhill bis mach Sion). Insgesamt über 3000 Downhillmeter kommen am heutigen Tag zusammen. Die Trails sind technisch anspruchsvoll, aber immer wieder durch flowige Abschnitte aufgewertet. Nach der Querung des Flusses Borgne ganz unten im Val d'Herens haben wir einen guten Blick auf die Pyramiden von Eusegnie. Nach einem Zwischenanstieg fahren wir der Ancien Bisse de Fan entlang bis Vex und beenden die heutige Tour mit einem einfacheren Trail nach Sion bzw. einem Bier am Bahnhof Sierre.
Sonntag: Nach zwei anstrengenden Tagen haben wir uns für den Sonntag eine kürzere Tour vorgenommen. Mit der Standseilbahn fahren wir nach Crans-Montana dann der Bisse du Lens entlang und zum Christ Roi, der hohen Statue über Lens, die durch die Serie "Tschugger" auch nördlich des Lötschberg Berühmtheit erlangte. Der Downhill fordert uns alle nochmals, bevor es gemütlich in den Rebbergen zurück nach Sierre geht. Weil die Bahnstrecke zwischen Sierre und Visp aufgrund von Bauarbeiten unterbrochen ist, müssen wir den Ersatzbus nehmen. Schon sind die drei Tage im Wallis wieder verflogen. Das Wetter war ausgezeichnet und die Truppe auch, alle sind hervorragend gefahren. Keine Stürze, alle gesund und glücklich. Was will man mehr. Wir kommen im nächsten Jahr bestimmt wieder ins Wallis.
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