Fr 31, August - So 2. September 2018
Die anspruchsvolle Tour vom Val d'Anniviers ins Val d'Herens mit einem rekordverdächtigen Anteil an Singletrails und den unter Bikern bekannten Abfahrten Argentinian und Brazilian war ein einmaliges Erlebnis. Am Start der Tour an der Bergstation in Grimentz zeigte das Thermometer gerade mal 8 Grad Celsius und die Berge waren wolkenverhangen. Und zum Aufwärmen gings erst mal 900 Höhenmeter bergauf, z.T. auf steilen Skipisten, die nur mit grösster Anstrengung fahrbar waren. Am Schluss musste das Bike dann noch im Nebel auf den Pass geschultert werden, was bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ziemlich klamme Finger gab. Jetzt war es nur noch ein kuerzer Weg bis zur rettenden SAC Hütte, der Cabane des Becs de Besson. Ein warmer Tee oder eine warme Suppe, dazu ein Stück Fruchtwähe liess die Geister wieder erwachen. Doch Kälte und Strapazen zu Beginn der Tour wurden bereits mit der ersten Abfahrt hinunter nach Evolène mehr als aufgewogen. Was in den kommenden Tagen folgte lies die Teilnehmer immer wieder jauchzen. Ausgesprochen technische Trails wechselten mit Flowtrails ab und die Abfahrten waren schier endlos..... : 1950 Höhenmeter downhill am ersten Tag, 2550 Höhenmeter downhill am zweiten Tag und 2250 Höhenmeter downhill am dritten Tag, also sagenhafte 6750 Downhillmeter und fast jeder Meter auf Singletrail. Dass da die Bremsen zum Glühen kommen, ist naheliegend, mit der Folge, dass wir an drei Bikes die Bremsbeläge wechseln mussten (z.T. waren sie schon bei Tourantritt am Freitag relativ weit abgefahren).
Übernachtet haben wir zweimal in Evolène, mit dem Vorteil, dass wir am Samstag mit leichtem Gepäck fahren konnten. Der Samstag war gespickt mit Highlights, ein Trail schöner als der andere. Mittagessen in Ossona kurz vor dem Schlussstück runter zum Fluss La Borgne. Die Bisse de Fan war ziemlich schmal und erforderte Gleichgewichtssinn und Fahrsicherheit bis wir einen Bach queren mussten, der den Weg samt Brücke weggerissen hat. Vor einigen Tagen oder Wochen muss da ein Murgang ins Tal gedonnert sein. Dass Bachbett war an besagter Stelle 3-4 Meter tiefer, der Bach konnte aber etwas oberhalb vorsichtig überquert werden. Die letzte Abfahrt von Vex nach Bramois hatte es wieder in sich, je weiter unten desto schwieriger wurde sie, was aber bei den Teilnehmern vor allem Glückshormone ausschüttete. Nach einem verdienten Bier in der Industriezone in Sion warteten wir auf den Bus, der uns wieder nach Evolène hochbringen sollte. Doch der Bus liess uns trotz Reservation einfach an der Haltestelle stehen und nahm wegen des Super League Spiels im Tourbillon einen anderen Weg. Zum Glück hatte es noch einen weiteren Bus (den letzten) eine Stunde später ab Sion.
Am Sonntag haben wir dann etwas aufs Gaspedal gedrückt und sind bis Mittag zur Alp La Louère hochgefahren, wo wir uns wiederum mit einer warmen Suppe sowie mit Kaffee und Kuchen stärkten. Nur noch wenige Höhenmeter zum Tête des Planards und zur folgenden langen Abfahrt über Nax bis Grône (Brazilian). Die anschliessende Rückfahrt nach Sierre der Rhône entlang war schnell gemeistert und so erreichten wir den Zug um 15 Uhr, damit wir nicht allzu spät zu Hause ankommen.
Fazit: alle sind auf ihre Kosten gekommen und haben trotz eher kaltem Wetter und wenig Sonne sowie Aussicht, die drei Tage voll genossen. Besser gehts fast nicht mehr, eben ausser, wenn sich das Wetter auch noch von der besten Seite zeigt. Trails to remember!
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